Anti-muslimischer Rassismus ist eine besondere Ausprägung von Rassismus, die vielen gar nicht bewusst ist. Oft wird sie sogar komplett negiert. Spätestens seit dem 11. September wird in der Öffentlichkeit viel über „den Islam“ gesprochen, gepaart mit Bildern von Gewalt, Unterdrückung und Rückständigkeit. In diesem Narrativ wird „der Islam“ als inkompatibel mit Demokratie dargestellt. Islamfeindlichkeit ist unter dem Deckmantel Islamkritik salonfähig geworden. Wer sich dieser Religion zugehörig fühlt oder wem dies lediglich zugeschrieben wird, muss sich rechtfertigen und erklären – und immer wieder die eigene Daseinsberechtigung im freiheitlich-demokratischen Deutschland unter Beweis stellen. Wie fühlt es sich als Muslim*in an, wenn von „dem Islam“ gesprochen wird? Wo zeigt sich anti-muslimischer Rassismus im Alltag? Wie können wir ihn erkennen und etwas dagegen tun?
Ursula Günther geht im Gespräch mit der Anti-Rassismustrainerin, Politologin und Pädagogin Dr. Noha Abdel-Hady der Frage nach, warum bei der Auseinandersetzung mit Rassismus das Thema anti-muslimischer Rassismus auf gar keinen Fall fehlen darf.